Ab sofort kann das Album “Nach allen Regeln der Kunst” von SirPreiss auf Bandcamp für kleines Geld runtergeladen werden.
Feature-Gäste sind Animoe, die Fourgruppe, K’fo, Obscura Basement und Ollysee. Als besondere Überraschung erwartet den Hörer der Track “Unikat”: Hier sind insgesamt 25 MCs und DJs versammelt. Produziert haben, neben SirPreiss, AuthorOne, Cyte, Flocrates und Monkay.
Tracklist 01. NARDK Intro 02. Nach allen Regeln der Kunst 03. Heftich dreckich 04. Wunschkonzert (Remix) 05. Lebenszeichen 06. Thomson (Skit) 07. Bühnengefühl 08. camera obscura feat. Obscura Basement 09. Überraschungseffekt 10. …weil wir Macher sind (Bubba Skit) 11. Die Technik ist schuld feat. Fourgruppe 12. Jeder bekommt was er verdient feat. Animoe 13. Momentaufnahmen II 14. Nicht von schlechten Eltern 15. Dein Vers (Skit) 16. Hier 17. Alte Hasen feat. Kilo Meta & Ollysee 18. Unikat feat. Emfiz, K’fo, Fourgruppe, Der Plot, Sain, Total, Kamikatze, Angry Teng, Lunaman, Tingwa, Dikkn, Konpro, Micsness, Anna Falcke, Cap Smallz, Lokikzz & Der Nomade
BONUS TRACK 19. Verschwörung (Remix) feat. K’fo
Cuts: DJ NST (01, 02, 03, 11, 18), DJ Hypa Aktiv (07, 08, 09, 11, 18), Bubba (18), Kallsen (18)
“Jeder bekommt was er verdient” ist das heutige Türchen #15. Der Track mit Feature-Gast Animoe entstand 2010, ein Jahr nach unserem ersten gemeinsamen Song auf meinem Album “11” – “Kein Thema”. Gleichzeitig ist es letzte Kollabo, u.a., weil Animoe nicht mehr rappt.
Zum Beat gibt es übrigens eine kleine Geschichte: Es gab mal eine Zeit, da hatte ich neben dem Studium zwei Jobs und wenn sich die ein oder andere Gelegenheit ergab sogar drei. Besagte Gelegenheit war eine Wohnungsräumung, die mir nicht nur ein paar extra Scheine brachte, sondern auch den Wer-es-findet-darf-es-behalten-Bonus. In der zu räumenden Wohnung war eine über 80-jährige Frau alleine verstorben. Sie hatte keine Familie, keinen Ehemann mehr, keine Freunde. Also rief der Vermieter eine privates Räumungsunternehmen, zu dessen Mitarbeiter ich freundschaftlichen Kontakt hatte. Er kannte meine Jobsituation und schleuste mich für die Räumungsaktion ein. Wie gesagt, ein Gelegenheitsjob.
Zwischen muffigen Möbeln und Rattenscheiße in der Küche fand ich schließlich eine sauber sortierte Plattensammlung. Größtenteils Klassik-Vinyl und Heimatgedöns. Nach dem Durchhören von über 60 Platten stieß ich u.a. auf das Sample für “Jeder bekommt was er verdient”. Ach ja, erwähnte ich, dass wir in der Wohnung der alten Frau auch eine Art Hitler-Fan-Buch fanden, in dem die Frau akribisch Fotos vom Führer einklebte? Neben jedem Foto stand in ein verherrlichender Text und sogar Gedichte, welche die tiefe Zuneigung zu Adolf Hitler ausdrückten.
So hat der Titel dieses Tracks gleich eine mehrfache Bedeutung…
Gut acht Monate ist es her, als ich am 01.10.2010 mein erstes Album „11“ released habe. Wobei die Bezeichnung „erstes Album“ nicht ganz korrekt ist. Es handelt sich um eine Zusammenstellung von Tracks, die seit 2006 entstanden sind, aber nie veröffentlicht wurden. Dass diese Tracks nicht schon früher ihren Weg in die Ohren anderer Hörer gefunden haben, hat verschiedenste Gründe. Ein Grund wäre etwa, dass ich gerne mehrere Baustellen auf einmal anpacke. Da kann es schon mal passieren, dass einer Baustelle mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird als der anderen. Oder aber, wie es zum Zeitpunkt von „11“ der Fall war, mehrere Baustellen brach liegen. Ich hatte zwar vor „11“ einige Releases und Features, u.a. auf dem Netzwerke-Sampler, allerdings hat ein Sampler natürlich keinen Album-Stellenwert.
Als Hip Hop Fan und MC bin ich durchaus an der Szene interessiert, aber auch übersättigt, ja, vor allem etwas MySpace-geschädigt. „Checkt meine Tracks“, „Zieh dir mein Album rein“ – da kann man genauso gut „Fününü“ schreiben. Deshalb entschied ich mich, das Projekt „11“ in Form einer kostenlosen CD unters Hip Hop Volk zu bringen. Das sollte auf Auftritten von mir oder anderen Künstlern entstehen. Zusätzlich bot ich an, die CD gegen Porto auch per Post zu verschicken. Alles in allem war das eine Art Hallo-wach-Effekt in Hip Hop 2.0 Zeiten.
Das Promo-Video zu “11”
Die, nennen wir es mal Besonderheit der CD ist, dass sie auf einen Vinyl-Rohling gebrannt und selbst gestempelt wurde und dazu von einem fotokopierten Cover umrahmt in einer simplen Plastikfolie daherkommt. Quasi wie eine Mini-Vinylplatte. Neben den recht niedrigen Kosten war diese „Billig-Optik“ natürlich gewollt. Roher Rap und dreckige Beats verlangen eine entsprechende Verpackung. Mir ging es nicht darum, meine Musik durch ein Hochglanz-Digipack mit 10-seitigem Booklet zu maskieren oder mit dem Projekt Geld zu verdienen, nein. Ich wollte meine Musik kreativ und persönlich an den Mann (und die Frau) bringen, ohne Gefahr zu laufen, dass sie unbeachtet in der Versenkung verschwindet. Das wäre mit einem Download wohl der Fall gewesen.
Das anschließende Feedback nach dem Release war sehr gut und die Kritiken positiv. Der Großteil der Leute, denen ich die CD persönlich gegeben habe, hat mir auch persönliches Feedback zurückgegeben. Viele Menschen aus ganz Deutschland sowie der Schweiz und Österreich haben die CD per Post geordert und im Anschluss teils seitenlange E-Mails mit ihrer Meinung zu „11“ geschrieben. Einige haben, über die Portokosten von 1,45 Euro hinaus, Geld gespendet. Einer sogar 11 Euro mit den Worten, guter Rap müsse supportet werden und der Betrag passe so gut zum Titel! In den nächsten sechs Monaten sollte die CD 250-mal den Besitzer wechseln, davon etwa 100 Bestellungen per Post. 25 Exemplare habe ich auf eigene Faust an Redaktionen und Rap-Blogs geschickt, leider mit mäßigem Erfolg. Andererseits aber auch mit sehr guten Kritiken:
Zurzeit erlebt „11“ einen Art zweiten Frühling, da vereinzelt wieder Bestellungen reinkommen. Aus diesem Grund wird es eine zweite Auflage von 100 weiteren Stück geben. Schick mir einfach ein Mail an sirpreiss ät gmx.de, wenn Interesse besteht. Ansonsten findet ihr mich auch bei Facebook & Co.
Die CD gibt es nicht als Download und die Portokosten belaufen sich auf 1,45 Euro. Man kann sich bei etwa 100 versendeten CDs ausrechnen, was mich das an Porto kosten würde. Zumal die CD-Herstellung, die Bearbeitungszeit etc. hinzukommt. Ich schicke euch im Anschluss meine Kontodaten und wenn sich das Porto auf meinem Konto befindet, geht die CD raus. So einfach ist das.
Zu guter Letzt möchte ich an dieser Stelle nochmal an alle Beteiligten, Promoter und Hörer ein Danke aussprechen: